Serge Jaroff

amerikanischer Chordirigent russischer Herkunft; gründete 1921 in einem türkischen Internierungslager den Donkosaken-Chor aus ehemaligen Angehörigen der Weißen Armee, langj. Leiter des Chors; zahlr. Konzertreisen in alle Welt; emigrierte 1939 in die USA

* 1. April 1896 Kostroma/Don (n.a.A. 20. März 1896 Kostroma/Don)

† 5. Oktober 1985 Lakewood/NJ

Wirken

Serge Jaroff stammte aus Kostroma im Tal des Don. Der musikalische Junge fiel früh auf, so daß die Kaiserliche Chorschule in St. Petersburg (Leningrad) sich für ihn interessierte. Er studierte russische Kirchenmusik und Chorleitung an der Moskauer Synodalmusikschule und sang im Chor der Krönungskirche der Zaren, der Uspensky-Kathedrale im Kreml mit. Die Gönnerschaft einer Großfürstin schien seinen künstlerischen Weg schon zu ebnen, als der Erste Weltkrieg ausbrach.

J. hat dann als Fähnrich im Bürgerkrieg auf Seite der "Weißen" gegen die "Roten" gekämpft und floh mit anderen Don-Kosaken, die sich 1918 den Weißgardisten angeschlossen hatten, nach deren Niederlage über das Schwarze Meer in die Türkei. 1921 gründete er im türkischen Internierungslager Tschilingir bei Konstantinopel mit 25 Kosaken einen Chor, um der Niedergeschlagenheit im Lager entgegenzuwirken.

Der Chor, der auf dem Weg von Lager zu Lager musikalisch und menschlich zusammenwuchs, wurde seines spezifischen Charakters und seiner Leistungskraft wegen in Sofia, Frankreich und in Wien "...